Dann halt mehr.

Ich empfehle dir, mir nicht hinterher zu rennen, du hättest keine Chance, zu überleben.

Ich werde schon überleben.

Wär ich mir an deiner Stelle nicht so sicher. Die Kleinkriminellen, die du jagst, sind nix im Vergleich zu den Kerlen, mit denen ich mich anleg. Und außerdem würde ich dich töten, wenn mir das nen Vorteil verschafft.

Yuya zuckt mit den Schultern. Trotzdem komme ich mit.

Nicht nur hässlich, sondern auch noch minderbemittelt.

Yuya ignoriert das jetzt einfach.

Kyo seufzt und geht weiter.

Yuya steht hier mir einem undeutbaren Blick vor dem Steckbrief, eines nur zu gut gekannten Mannes. Es versetzt ihr einen Stich in den Herzen und ohne zu zögern, reißt sie das Stück Papier ab und schmeißt es weg.

Kyo geht langsam de Weg entlang. Nachdem er und der Aka no Ou gekämpft hatten, war er mit gebrochenen Knochen unter den Trümmern des Turms eingeklemmt gewesen. Er hatte die anderen gehört, wie sie über ihn geredet hatten, und es hatte Wut in ihm entfacht, dass nur Hotaru noch daran geglaubt hat, dass er lebt. Als er Yuya sieht, seufzt er, eigentlich ist ihm klar, dass sie nicht schuld ist, aber das ist ihm egal. Er bleibt in einiger Entfernung zu ihr stehen, noch verbitterter als früher, weil er nicht weiß, ob er zu ihr gehen, oder sich ihr einfach nie wieder nähern soll.

Yuya beißt sich einfach auf die Unterlippe, nachdem sie den Steckbrief weggeschmissen hatte. Sie will einfach nicht daran erinnert werden, was vor zwei Monaten passiert ist. Das Kyo vor zwei Monaten gestorben ist und sich die ganze Gruppe danach aufgelöst hat. Irgendwie hat sie das Gefühle, nach einiger Zeit, dass sie nicht mehr alleine ist und so blickt sie sich wachsam um. Als sie eine Gestalt etwas von ihr erkennt, wird sie nur noch angespannter, bis sie diesen jemand dann auch erkennt. Sie kann es zwar nicht wirklich glauben, aber sie freut sich unheimlich. Kyo... Sie läuft einfach zu ihm.

Kyo knurrt unwillig, als Yuya zu ihm läuft, er will nicht, dass sie ihn in den Arm nimmt oder sonst etwas, er will einfach nur noch seine Ruhe vor ihr und den anderen und ballt die Hand zur faust, seine roten Augen funkeln bedrohlich, aber er sagt nichts. Als sie ihm nahe genug ist, holt er aus und gibt ihr eine schallende Ohrfeige. "Du hast Nerven, mich jetzt noch umarmen zu wollen! Und wo warst du, als ich unter den Trümmern lag und mich nicht mehr rühren konnte??" In seiner Stimme schwingen Hass und Wut mit, auch Enttäuschung und wenn man genau hinsieht, merkt man, dass er das linke Bein nicht voll belasten kann.

Yuya hält sich die schmerzende Wange, nachdem Kyo ihr eine schallende Ohrfeige gegeben hat. Sie merkt, dass er wütend ist und sagt erstmal einen Augenblick nichts. Sie versteht ihn ja, aber sie und auch alle anderen haben eben gedacht, dass Kyo tot wäre. Schließlich war es für sie auch nicht leicht. Sie hat die ganzen zweit Monate gar nicht mehr richtig gelebt, weil sie dachte das Kyo tot war. "Wir dachten du wärst tot... und für uns war das auch nicht leicht..." Yuya hatte immer gehofft, dass Kyo nicht wirklich tot war, am liebsten hätte sie Hotaru damals ihren Glauben geschenkt.

"Ach, und was ist das für ne Ehrerweisung, nen vermeintlich toten Freund neben der Leiche eines Mannes liegen zu lassen, den er zu Lebzeiten mehr als alles andere hasste???" Wütend stiert Kyo Yuya an, er würde am liebsten wieder und wieder zuschlagen, aber er lässt es, auch, wenn sie es wohl verdient hätte, wie er findet. Er war es schließlich, der zwei Monate unter den Trümmern festklemmte und selbst jetzt noch deswegen humpelt. "Offenbar war nur ein einziger von euch allen ein wirklicher Freund..... War ich für dich und die anderen, Hotaru ausgenommen, überhaupt so was wie ein Freund und Kamerad? Ich glaube nicht."

Yuya weiß nicht wirklich, was sie sagen soll. Sie möchte sich nicht schon wieder mit Kyo streiten, einfach weil die trotz das er so wütend ist, froh ist, dass er immer noch lebt. Sie weiß schließlich wie traurig alle waren, dass Kyo bei dem Kampf mit dem Aka no Ou ums Leben gekommen ist und als sie seinen nächsten Satz hört, wird auch sie etwas sauer. Sie nimmt ihre Hand, von der immer noch schmerzenden und leicht geröteten Wange und sieht Kyo an. "Dann glaubst du aber definitiv falsch! Ich verstehe ja das du sauer bist, du hast auch allen Grund dazu, aber das kannst du nicht behaupten! Allen viel es schwer, wieder in ihr Leben zurück zu kehren! Für alle warst du ein Freund und Kamerad, also sag nicht, dass es nicht so gewesen wäre. Wir waren alle innerlich zerstört!"